Potenzmittel im Vergleich – wie wirken Viagra, Cialis, Levitra, Viagra Cialis Oder Levitra Wirkung.



Potenzmittel im Vergleich

Für die medikamentöse Behandlung von Erektionsproblemen (erektiler Dysfunktion) stehen verschiedene Arzneimittel zur Verfügung, die umgangssprachlich als Potenzmittel bezeichnet werden. Alle diese Mittel, deren Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde, unterliegen der Rezeptpflicht. Neben dem bekanntesten Mittel Viagra sind hier vor allem die Medikamente Cialis, Levitra und Spedra zu nennen, die auf dem gleichen Wirkmechanismus basieren.

Wie wirken verschiedene Potenzmittel?

Viagra (Hersteller: Pfizer) gilt weltweit als das bekannteste Potenzmittel mit einer Erfolgsquote von etwa 82 Prozent. Es enthält den Wirkstoff Sildenafil, der in verschiedenen Dosierungen angeboten wird. Viagra gehört zur Gruppe der sogenannten PDE-5-Hemmer, die zu der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Erektion beitragen. Bei einer sexuellen Stimulation wird im Schwellkörper des Penis Stickstoffmonoxid (NO) freigesetzt.

NO führt dazu, dass die Menge des Botenstoffs cGMP erhöht wird. Dieser bewirkt eine Erschlaffung der glatten Muskulatur, die ein verstärktes Einströmen von Blut in den Penis ermöglicht und somit das Entstehen einer Erektion unterstützt. Das Enzym PDE-5 baut den erektionsfördernden Botenstoff cGMP ab, mit der Folge, dass sich die Erektion abschwächt. PDE-5-Hemmer unterbinden den Prozess des Abbaus und sorgen so für eine härtere und länger andauernde Erektion.

Ebenfalls zu der Gruppe der PDE-5-Hemmer zählt der Wirkstoff Tadalafil, der in Cialis (Hersteller: Lilly) enthalten ist. Das Medikament weist eine Erfolgsquote von rund 80 Prozent auf. Levitra (Hersteller: Bayer) basiert auf dem Wirkstoff Vardenafil und Spedra (Hersteller: Meranini Berlin Pharma) nutzt den Wirkstoff Avanafil. Beide Wirkstoffe stammen ebenfalls aus der Klasse der PDE-5-Hemmer und weisen eine Erfolgsquote von etwa 81 Prozent (Levitra) beziehungsweise 80 Prozent (Spedra) auf.

Der Wirkmechanismus dieser Wirkstoffe bleibt unverändert, unabhängig davon, unter welchem Namen sie vermarktet werden. Dies gilt auch für sogenannte Generika, die den gleichen Wirkstoff in gleicher Dosierung enthalten, aber im Vergleich zum Originalpräparat deutlich preisgünstiger angeboten werden. Sie dürfen auf den Markt gebracht werden, nachdem der Patentschutz des Originalpräparats abgelaufen ist.

Wirkungseintritt & Wirkungsdauer von Potenzmitteln

Je nach Wirkstoff variiert die Zeit von Einnahme bis Wirkungseintritt. Auch die Dauer der Wirkung ist bei den vier bekannten Potenzmitteln/Wirkstoffen unterschiedlich lang. Bis die Wirkung von Viagra eintritt, kann es bis zu 1 Stunde dauern. Dann hält sie bis zu 5 Stunden an. Cialis benötigt ebenfalls bis zu 1 Stunde bis zum Wirkungseintritt, allerdings hält der gewünschte Effekt dann deutlich länger (bis zu 36 Stunden) an. Einen schnelleren Wirkungseintritt von etwa 30 Minuten bietet Levitra, dessen Wirkung ähnlich wie Viagra bis zu 5 Stunden anhält. Etwas länger (6 Stunden) hält die Wirkung von Spedra an, die schon innerhalb von 15 Minuten nach der Einnahme eintritt.

Achtung: Die hier genannten Angaben zu Wirkungseintritt und Wirkungsdauer gelten nur für die reine Einnahme des Potenzmittels. Nahrungsaufnahme und der Konsum von Alkohol können vor allem bei Viagra, Levitra und Spedra den Beginn und die Dauer der Wirkung beeinflussen.

Unterschiede bei der Dosierung & Einnahme

Alle Potenzmittel werden in unterschiedlichen Dosierungen angeboten, die je nach enthaltenem Wirkstoff variieren. Während Viagra mit dem Wirkstoff Sildenafil in den Dosierungen 25, 50 und 100 mg erhältlich ist, enthält Cialis 2,5, 5, 10 oder 20 mg Tadalafil. Levitra wird in den Varianten 5, 10 oder 20 mg Vardenafil angeboten. Spedra ist ebenfalls mit drei verschiedenen Dosierungen auf dem Markt: 50, 100 und 200 mg Avanafil.

Grundsätzlich gilt, dass Erstanwender mit der kleinsten Dosierung des ausgewählten Potenzmittels beginnen sollten. Zeigt sich kein oder kein ausreichender Effekt, kann die Dosierung in Absprache mit dem Arzt erhöht werden.

Cialis kann sowohl dauerhaft als auch als Bedarfsmedikament eingenommen werden. Bei der dauerhaften Einnahme liegt die niedrigste Dosis bei 2,5 beziehungsweise 5 mg täglich. Als Bedarfsmedikament ist die Dosierung höher anzusetzen, sie liegt bei 10 bis 20 mg.

Mögliche Nebenwirkungen von Viagra und co.

Da alle Potenzmittel Wirkstoffe einer Klasse enthalten, ähneln sich die Nebenwirkungen, die mit der Einnahme von Viagra, Cialis, Levitra und Spedra einhergehen können. So kann die Einnahme der Medikamente zu Kopfschmerzen oder einer verstopften Nase führen.

Dennoch gibt es einige Unterschiede bei der Art oder Ausprägung der häufigsten Nebenwirkungen. Bei Viagra kommt es beispielsweise häufig zu Gesichtsrötungen und Magenverstimmungen, selten zu Rückenschmerzen, Schwindelgefühlen, Seh- oder Verdauungsstörungen. Spedra führt dagegen häufiger zu Hitzewallungen und Levitra kann Sodbrennen begünstigen.

Bei Cialis sind neben Kopfschmerzen eher Magenverstimmungen, Rücken- oder Muskelschmerzen sowie Verdauungsstörungen zu beobachten. Grundsätzlich gilt Cialis jedoch als das Potenzmittel mit den wenigsten Nebenwirkungen, was vermutlich auf die vergleichsweise niedrige Dosierung des Wirkstoffs zurückzuführen ist. Welches Potenzmittel für den Einzelnen am verträglichsten ist, lässt sich jedoch nicht pauschal sagen, sondern muss im Zweifelsfall ausprobiert werden.

Viagra, Cialis, Levitra & Spedra in klinischen Studien

Die Wirksamkeit der genannten Wirkstoffe konnte in verschiedenen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden. Es gilt als belegt, dass sie die Erektion verbessern. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass durch die Medikamente automatisch ein erfolgreicher Geschlechtsverkehr gewährleistet ist. So berichteten beispielsweise in einer Studie 78 Prozent der Männer von einer verbesserten Erektion nach der Einnahme von Sildenafil (Viagra), aber nur 57 Prozent bejahten den erfolgreichen Geschlechtsverkehr. Mit 40 bis 58 Prozent erreichte die Patientenzufriedenheit nach einer 6-monatigen Behandlung mit Tadalafil (Cialis) und Vardenafil (Levitra) ähnliche Werte.

Im direkten Vergleich von Sildenafil (Viagra) und Tadalafil (Cialis) zeigte sich jedoch, dass die Patienten mit erektiler Dysfunktion mit eindeutiger Mehrheit (73 Prozent) Tadalafil bevorzugen. Ähnliche Vorlieben zeigten auch die Frauen der Patienten in einer anderen Studie, die sich mit knapp 80 Prozent für Tadalafil aussprachen.

Spedra (Wirkstoff: Avanafil) kam erst 2014 auf den deutschen Markt und ist damit deutlich jünger als Viagra (1998), Cialis und Levitra (beide 2003). Auch die Wirksamkeit von Avanafil konnte in mehreren Studien wissenschaftlich belegt werden. Im Vergleich zu den älteren Potenzmitteln erfolgt der Wirkeintritt von Avanafil nicht nur früher, auch seine hemmende Wirkung auf PDE-5 ist deutlich selektiv und sehr stark.

Welches Potenzmittel ist am besten geeignet für mich?

Die Erfolgsquoten der vier Potenzmittel Viagra, Cialis, Levitra und Spedra sind vergleichbar. Welches Potenzmittel am besten geeignet ist, hängt daher von vielen verschiedenen Faktoren des Anwenders ab. Sein Gesundheitszustand und mögliche weitere Medikamente, die er einnimmt, sind von größter Bedeutung bei der Auswahl des Potenzmittels.

Daneben hat jedes Potenzmittel seine eigenen Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Auch hier können die Prioritäten der Anwender variieren. Wem zum Beispiel eine besonders lange Wirkungsdauer wichtig ist, wird sich vermutlich für Cialis entscheiden. Die lange Wirkungsdauer hat jedoch ihren Preis: Anwender müssen hierfür in Kauf nehmen, dass die Dauer von möglichen Nebenwirkungen ebenfalls länger anhält. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es zu unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommt.

Apropos Wechselwirkungen: Die Einnahme von Viagra ist nicht erlaubt, wenn der Anwender nitrathaltige Medikamente einnimmt. Die Kombination der enthaltenen Wirkstoffe kann zu einem starken Blutdruckabfall führen. Darüber hinaus gibt es für alle Potenzmittel weitere Einnahmebeschränkungen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Wer dagegen großen Wert auf einen möglichst schnellen Wirkungseintritt legt, wird Spedra bevorzugen. Da dieses Potenzmittel jedoch zu Schwindel führen kann, sollten Anwender danach aufgrund der erhöhten Unfallgefahr weder Auto fahren noch schwere Maschinen bedienen.

  1. Besser als Viagra und Co? Deutscher Apothekerverlag Dr. Roland Schmiedel GmbH. URL: deutsche-apotheker-zeitung.de
  2. Behandlung der erektilen Dysfunktion PDE-5-Hemmer. Selbsthilfegruppe erektile Dysfunktion. URL: impotenz-selbsthilfe.de
  3. PDE-5-Hemmer im Vergleich. Avoxa Mediengruppe Deutscher Apotheker. URL: pharmazeutische-zeitung.de
  4. Therapeutic effectiveness and patient satisfaction after 6 months of treatment with Tadalafil, Sildeanfil and Vardenafil: Results from the Erectile Dysfunction Observational Study. Antonio Martin-Morales et al. European Urology; Volume 51, Issue 2, February 2007, Pages 541-550. URL: sciencedirect.com
  5. A multicenter, randomized, double-blind crossover study to evaluate patient preference between Tadalafil and Sildenafil. Alexander von Keitz et al. European Urology; Volume 45, Issue 4, April 2004, Pages 499-509 . URL: sciencedirect.com

Aktualisiert am: 22.08.2017

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